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[Interview] mit Katharina Gerlach


Hallo Ihr Lieben,
Heute möchte ich Euch eine Indie-Autorin näher vorstellen und zwar die liebe Kathrina Gerlach. Darum dreht sich heute alles um sie. Okay,alles... zwei Posts. :D Im Anschluss an dieses Interview, könnt Ihr Euch noch die Rezension zu "Der Zwerg und die Zwillinge" durchlesen. 
Ich wünsch Euch viel Spaß mit dem Interview und möchte euch doch bitten am Ende die Frage mit den Lieblingsmärchen zu beantworten! :) Mich würde es sehr interessieren. Danke. ♥

Katharina über sich:
Ich wurde 1968 geboren und wuchs mit drei jüngeren Brüdern mitten in einem Wald im Herzen der Lüneburger Heide auf. Schon früh verschwand ich tagelang in magischen Abenteuern, vergangenen Zeiten oder unheimlichen Märchenwäldern, denn auch junge Wilde lernen irgendwann Lesen.
Es blieb nicht beim Lesen. Während einer Lehre zur Landschaftsgärtnerin schrieb ich meinen ersten Roman, ein Buch voller Anfängerfehler. Zum Glück gab es auch Bücher darüber, wie man es richtig macht, und so erschienen bald die ersten Kurzgeschichten.
Zurzeit lebe ich mit meinem Mann, drei Kindern und einem Hund in einem Häuschen nicht weit von Hildesheim und – na, was wohl – schreibe an meinem nächsten Roman.


Doch wie alle Menschen bin ich mehr als die Summe meiner Teile.
Ich bin

  • ein unverbesserlicher Optimist mit gelegentlicher Realitätsnähe,
  • eine Hausfrau mit Hang zum Chaos,ein Organisationstalent mit müden Momenten,
  • Besitzerin eines besitzergreifenden Gebrauchthundes,
  • Gärtnerin einer Wildnis,
  • sowie überqualifizierte Forstwissenschaftlerin.
Und das sind nur ein paar Facetten meiner vielen Interessen.


u hast ja schon einige Bücher veröffentlicht. Welches Deiner Bücher bedeutet Dir am meisten und warum?

Da fällt die Wahl schwer. Meistens ist es so, dass mir mein derzeitiges Schreibprojekt am meisten am Herzen liegt. Das kommt sicher daher, weil ich so viel Zeit mit den Figuren verbringe. Doch wenn ich genau nachdenke, mag ich von den bereits veröffentlichten Büchern „Urchin King“ am liebsten. Das war das erste Buch in dem ich meine Liebe zu historischen Fakten mit meiner Liebe für Fantasy verbinden konnte. Den meisten LeserInnen wird es kaum auffallen, aber die Lebensumstände meiner Figuren in dem Buch sind angelehnt an gründlich recherchierte Fakten aus dem 13. Jahrhundert.


ie sieht Dein Schreiballtag aus? Hast Du feste Schreibzeiten? Neben drei Kindern, einem Ehemann, einem Hund und einem Haus war es bestimmt nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bringen. Oder?

Das stimmt. Bei allem, was ich tue, steht meine Familie immer im Vordergrund. Allerdings werden die Kinder ja langsam größer (die Älteste steht schon fast auf eigenen Beinen), so dass ich jedes Jahr ein wenig mehr Zeit zum Schreiben habe.
Morgens verlässt mich das letzte Kind gegen 6:45 Uhr. Kaum sitzt es im Schulbus gehe ich mit dem Hund. Allerdings nur 15-20 Minuten (es ist ein kleiner Hund und mittags bekommt er mehr Auslauf), dann geht es sofort an den Computer. Ich schreibe ohne Pause für 4-5 Stunden und mache dann noch etwa eine Stunde Marketing (Rezensenten anschreiben, Blogposts schreiben, eMails beantworten [ja, ich antworte grundsätzlich jedem Fan] und die Social Media Seiten [FB, Twitter, Pinterest, Goodreads] bedienen). Meistens klappt das ganz gut, nur zu Stoßzeiten bleibt das Marketing ein wenig auf der Strecke (so wie im Moment, wo ich einen englischsprachigen Adventskalender fertig gemacht habe, für eine deutsche Fassung habe ich leider nicht genug deutsche AutorInnen gefunden)

Im Adventskalender bekommt Ihr häppchenweise sechs Kurzgeschichten von sechs verschiedenen AutorInnen, auf englisch.


annst Du uns die Gefühle beschreiben bei der Veröffentlichung der ersten Werke und den Aktuellen? Gibt es da Unterschiede oder freut man sich immer noch wie beim ersten Mal?

Meine allererste Veröffentlichung hatte ich mit 10 Jahren in einer obskuren Zeitschrift der
Deutschen Bahn (das ist ewig her) und ich bekam dafür 10,-DM. Ich weiß noch, dass ich stolz wie Oskar war und den Artikel viele Wochen überall herum gezeigt habe. Heutzutage habe ich dafür nicht mehr genug Zeit. Stolz bin ich immer noch, aber um mit Büchern seine Brötchen zu verdienen muss ich vor allem eines tun, noch mehr Bücher schreiben.


s gibt ja viele Autoren die von Klein auf nur dieses Ziel hatten – Erfolgreich sein mit ihren Werken. Wie sieht das bei Dir aus?

Als ich anfing mit meinen Geschichten an die Öffentlichkeit zu treten, war mein vorrangiges Ziel dass meine Bücher gelesen werden sollten. Für meine erste Fantasy-Geschichte hatte ich  sogar eine Künstlerin engagiert (die war damals 15!) und die Geschichte in kleinen Häppchen kostenlos ins Netz gestellt (wo man sie heute noch finden kann, klick). Da die Geschichte mir immer noch gefällt, habe ich sie zu einem eBook verarbeitet. Jeder, der sich für meinen Newsletter einträgt, erhält sie kostenlos als Dankeschön.


ie schwer oder auch leicht war für Dich der Weg zur selbstständigen Autorin?

Es hat lange gedauert und ich habe viel geschwitzt, bis ich mir eine Fangemeinde aufgebaut habe. Im Genre Fantasy hat man es als Indie Autorin schwerer als z.B. im Romantik Genre oder bei Krimis. Merkwürdigerweise verkaufen sich meine Geschichten in den USA um einiges besser als hier in Deutschland. Ich denke, das ist ein Problem der Sichtbarkeit. Ich habe hier lange nicht so viel die Werbetrommel gerührt wie drüben. Irgendwie ist es in den USA weniger peinlich „Lies mein Buch, es ist toll geworden“ zu sagen. Wenn ich so etwas hier ausspreche, denke ich immer „Eigenlob stinkt“. Das ist ein seltsames Dilemma. Um so mehr freue ich mich, wenn Buchblogger wie Du sich die Zeit nehmen, Indie AutorInnen zu lesen, zu rezensieren und/oder vorzustellen. Danke.


arum hast Du Dich entschieden auch Werke in englisch zu veröffentlichen? In wie fern hilft Dir dabei Deine Plattform Independent Bookworm?

Ich habe 2009/2010 an einem hervorragenden online-Schreibkurs in den USA teilgenommen. Da die Lektionen und das Forum auf Englisch sind, war es schwierig, immer alles zu übersetzen, wenn ich Fragen hatte. Daher habe ich den Roman gleich auf Englisch geschrieben und erst später ins Deutsche zurück übersetzt (ich bin zweisprachig aufgewachsen). Die Plattform Independent Bookworm habe ich gegründet, um mit Autoren, die ähnliche Bücher schreiben wie ich, gemeinsam Marketing zu betreiben. Als ich dann Ende 2013 meinen eigenen Verlag gegründet habe, habe ich den Namen übernommen.


ie viele Ideen schwirren gerade in Deinem Kopf herum? (Wie viele Bücher warten noch darauf von Dir geschrieben zu werden?)

Ideen gibt es in meinem Kopf immer mehr als ich festhalten kann. Im Augenblick mache ich gerade die Vorplanung für mein nächstes Märchen (das vierte). Ich habe meiner Mutter versprochen, diesmal ihr Lieblingsmächen (Das Waldhaus der Brüder Grimm) zu bearbeiten. Danach kümmere ich mich wahrscheinlich um „Die sieben Schwäne“ (übrigens auf Wunsch einer Buchbloggerin).


n Deiner aktuellen Reihe geht es um Märchen, die Du neu erzählst. Wie bist Du auf die Idee gekommen?

Märchen habe ich schon immer geliebt. Leider behaupteten die Verlage, an die ich welche eingesendet habe, sie würden sich nicht verkaufen. Dass das nicht stimmt, erlebe ich jeden Tag. In den USA zählen Märchen-Neuerzählungen mittlerweile mit zu den beliebtesten Neuerscheinungen (was ich aber erst bemerkt habe, nachdem ich angefangen hatte, selbst welche zu schreiben). Als ich das erste Märchen dieser Serie schrieb wollte ich eine Serie von 4-5 kurzen Büchern schaffen, die ich zügig veröffentlichen kann (d.h. ca. alle 3-4 Monate). Nun macht mir die Sache aber so viel Spaß, dass ich wahrscheinlich viel mehr Märchen neu erzählen werde als ich geplant hatte.


ch finde, dass Dein Cover zu "Der Zwerg und die Zwillinge" ein absoluter Blickfang ist. Erzähl doch mal: Gestaltest Du die Cover selbst oder bekommst Du Hilfe?

Die meisten meiner Cover gestalte ich selbst, aber bei dieser Serie habe ich auf eine Künstlerin zurückgegriffen, mit der ich bereits einmal zusammen gearbeitet habe. Ich habe ein Auge für's Design, kann aber nicht besonders gut zeichnen. Die meisten Künstler, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, haben Probleme mit den sehr festen Vorstellungen, die ich habe. Corona Zschüsschen findet das sogar gut. Für die Märchenserie wollte ich Titelbilder mit Wiedererkennungswert, die auch als winzige Vorschau noch klar zu erkennen sind. Ich glaube, dass das gelungen ist. (Vielleicht komme ich ja im Dezember wieder vorbei, um das nächste Titelbild zu 
enthüllen :D ).




ielen Dank, dass Du Dir für die Fragen Zeit genommen hast.

Ich danke Dir, dass Du bereit bist, Indie AutorInnen vorzustellen. Es hat mir Spaß gemacht, heute hier zu sein. Übrigens würde ich mich freuen zu hören, welche Lieblingsmärchen Du und Deine LeserInnen so habt. Schreibt die Titel doch einfach in die Kommentare. Mal sehen, vielleicht nehme ich mir davon bald eines vor.


Ihr habt Katharina gehört (na gut wohl eher gelesen^^), welche Lieblingsmärchen habt Ihr? Mich würde es auch sehr interessieren. 
Zu meinen liebsten Märchen zählen "Das singende klingende Bäumchen", "König Drosselbart", "Drei Hasselnüsse für Aschenbrödel" (na wer verdreht hier die Augen^^) und "Schneeweißchen und Rosenrot".

Meine Rezension zu Katharinas erster Märchen-Neuerzählung könnt Ihr ja gleich im Anschluss an dieses Interview lesen. :)


Liebe Grüße
Katja

5 Kommentare:

  1. Ich freue mich schon auf die Antworten. War nett hier. Danke.

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    1. Ich freu mich schon wenn du wiederkommst. ;)
      Nichts zu Danken!

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  2. Heyhey Katjapuuuu! =)

    Ein wirklich super Interview und eine sehr sympathische Autorin, wie mir scheint =). Ganz toll ♥.

    Ich mag ja viele Märchen total - Rapunzel, Die Schöne und das Biest, Die kleine Meerjungfrau, Dornröschen. Ich könnte die Liste noch laaaange weiterführen - es gibt zu viele schöne Märchen! =)

    Dir (und auch der lieben Katharina) noch einen wunderschönen Abend!

    *knuff*

    Bianca =)

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    1. Na kleine Zicke :P
      Danke, ja den Eindruck hab ich auch gewonnen. :D ♥
      Du Märchen-Freak du. :P Nein... sind wir ja alle, ich ja auch. :) ... "Die kleine Meerjungfrau" ist ein Märchen *verwirrt*, was ich alles nicht als Märchen für voll nehme. :D "Die Schöne und das Biest"... *seufz* :)
      Danke. ♥

      Drück dich ♥♥

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    2. Ich liebe die tschechische Version von der kleinen Meerjungfrau. Traumhaft... und so traurig. Übrigens: die Schöne und das Biest habe ich in Teil drei der Serie verarbeitet (übersetze ich gerade), den ich voraussichtlich im März oder April veröffentlichen werde.

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